Mittwoch, 4. Januar 2012

Jessi in Australien


Jetzt habe ihr schon lange nichts mehr von mir gehört. Ich hoffe, ihr hattet ein schönes Weihnachtsfest. Ich war über Weihnachten für 18 Tage in Australien, in Staat West Australia – also an der Westküste.

Am 12.12 flog ich morgens früh über Bali nach Perth im Staat Western Australia. Die Strecke ist kürzer als von Perth an die Ostküste Australiens und bedeutet für mich auch nur eine Stunde Zeitunterschied zu Jakarta. Der hauptsächliche Grund meiner Reise hier war die Beantragung eines neuen Visums für Indonesien. Ich musste das Land verlassen, da ich es nicht mehr verlängern konnte. Ich habe dann die „Nähe“ und die günstigen Flüge genutzt, um das erste Mal in meinem Leben nach Australien zu fliegen.

Citycentre Perth
Ich übernachtete die meiste Zeit in Hostels (Jugendherbergen) in 4er bis 6er Zimmern. Es gibt hier immer eine Küche, so dass ich dort Einkäufe verstauen und kochen kann. Perth ist die teuerste Stadt Australiens und das macht sich besonders im Essen bemerkbar.  Aber es ist gutes Essen und man wird davon nicht krank! Außerdem kann man dort endlich wieder Leitungswasser trinken ohne krank zu werden! Allerdings schmeckt es widerlich, weil es so viel Chlor enthält. Trotzdem habe ich mich darüber gefreut. Und vor allem darüber, dass ich jeden Tag Salat essen konnte ohne gleich Magen- und Darm zu bekommen.

Nachdem ich am 13.12  gleich im indonesischen Konsulat mit den KOSTENLOSEN Bus gefahren bin, wurde ich dann leider enttäuscht und ich muss länger auf das Visum warten als erwartet. Zum Abholtermin war ich dann aber auf einer Tour, so dass ich erst wegen der Feiertage 3 Tage vor Abflug abholen konnte. Aber wie ihr seht, habe ich es bekommen, denn sonst wäre ich ja nicht wieder hier.


Bis Freitag, den 16.12 war ich dann in Perth mit verschiedenen Tagesausflügen in die Gegend und bin  dann mit dem Zug in den Süden nach Bunburry gefahren. Dort wurde ich von einem christlichen Paar abgeholt, die ich über die Couchsurfing Seite kennengelernt hatte. Ich durfte bis Sonntag kostenlos bei ihnen übernachten. Nicht nur das; sie haben außerdem lecker für mich gekocht, mir ihr Rad ausgeliehen, mich mit in den

Gottesdienst genommen, sie waren mit mir im Meer schwimmen und haben mit mir einen halben Tagesausflug ins Inland
gemacht und mir neben freilebenden Kängurus, Papageien einen Stausee und ein paar andere schöne Ecken gezeigt. Z.B. waren wir in einem Fluss schwimmen, der sich an der Stelle „Honeymoon’s Pool“ nennt. Schön war auch, dass wir Samstagabend vorm Weihnachtsbaum
saßen, gemeinsam einen Film geguckt, Weihnachtslieder gehört und uns Wort wörtlich über Gott und die Welt ausgetauscht haben.


Frenchman's Peak
Tingle Tree
Elephant Rocks


Von Montag dem 19.12 bis Freitag den 23.12 hatte ich eine Tour durch den Süden „West Australiens“ mit einer Reisegruppe von 24 Leuten gebucht. Darunter war kein einziger Australier! Es waren Leute aus Deutschland, England, Irland, der Schweiz, Neuseeland, Österreich, Taiwan und Japan dabei. Eine echt interessante Mischung. Es war im Großen und Ganzen eine sehr lustige Runde und ich durfte um viele Eindrücke reicher wieder nach Perth
Wave Rock
zurückkehren. Wir legten in diesen fünf Tagen über 2500 km zurück, aber jeder dieser km hat sich gelohnt. Am meisten hat mir Green Pool mit den „Elephant Rocks“ und „Esperance“ mit vielen atemberaubenden Stränden gefallen. Der „Waverock“ war auch sehr cool anzusehen. Außerdem habe ich mal wieder zwei „Berge“ bestiegen. Das scheint so langsam zur Gewohnheit zu werden!  Beim zweiten (Frenchmen's Peak) musste ich leider kurz vor der Spitze aufgeben, da ich meine Höhenangst nicht mehr kontrollieren konnte. :-( Das Problem war, dass wir richtig klettern mussten. Hoch war ja nicht so das Problem, aber ich wusste, dass ich nicht mehr runter kam, wenn ich höher ging. Die anderen hatten auf jeden Fall ihren Spaß, mich runtergehen zu sehen und mussten häufig „Händchen“ halten.  Die Tour hat mir aber auch besonders gut gefallen, weil ich sehr viel Spaß mit einigen Leuten hatte und mich einfach mal meine Sorgen vergessen ließ.

Am Freitag, den 23.12 bin ich dann wieder zurück nach Perth. Sowohl Freitag als auch Samstag, den 24.12 habe ich mit der Schweizerin Patrizia und der Irin Ailish verbracht. Am Samstag sind wir ins wunderschöne Fremantle gefahren und haben dort und an dem Strand einen eine gute Zeit gehabt. Abends bin ich dann mit Patrizia und ihren zwei Zimmernachbarinnen wieder nach Fremantle gefahren, wo sie in einem netten Restaurant einen Tisch reserviert hatten. Schließlich wollten wir an Heilig Abend wenigstens nett Essen gehen. Danach waren wir noch ein wenig hier in Perth tanzen, aber irgendwann bin ich dann nach Hause, um meine Familie anzurufen.

Frühstück am Strand
Am Sonntag, den 25.12 habe ich dann mit Tina, jemand aus meiner Gemeinde aus Jakarta, die auch für ein paar Tage in Perth  war, zum Weihnachtspicknick von YWAM (Youth with a Mission), wo sie 5 Jahre gearbeitet hatte. Dort durften wir mitessen und mitfeiern – ganz australisch im Park. Abends haben wir dann mit den Leuten von dort in einem anderen Park eine kleine Andacht gehört, leckeren Käsekuchen gegessen und draußen auf Leinwand „It’s a wonderful life“ geguckt.
Am zweiten Weihnachtstag wurden wir dann von Freunden von Tina abgeholt und mit an den Strand genommen, wo wir mit über 100 Leuten gefrühstückt und den halben Tag verbracht haben. Durch die Wärme war es für mich nicht so schwer, die Weihnachtstage nicht mit meinen Lieben verbracht zu haben. Ich habe gar nicht so richtig gemerkt, dass Weihnachten war. Trotzdem war es ein bisschen traurig. Doof fand ich auch, dass ich kein Geschenk aufmachen konnte.


weihnachtliches Perth
Am 27.12 habe ich von zwei meiner Bettnachbarinnen zwei Karten für den roten Sightseeing-Bus geschenkt bekommen. Das war cool, weil ein Ticket normalerweise $ 27 kostet. Sie konnten Tina und ich uns die Stadt und den Park nochmal aus einer ganz anderen Perspektive anschauen. Nachmittags bin ich dann wieder an den Strand gefahren (Fahrt dauert je nach Strand und Transportmittel 30-45 min). Hier in der Hostel unterhalte ich mich viel mit den Leuten aus meinem Zimmer oder wem man so beim Kochen trifft. Mit drei Bettnachbarinnen aus der Schweiz und Frankreich war ich z.B. Essen. Es ist cool, weil so viele allein reisen und dann tut man sich einfach für ein paar Tage zusammen und unternimmt was.
Die restlichen Tage bis zu meinem Abflug habe ich dann mit verschiedenen Leuten aus meiner Hostel und auch allein verbracht. Bin täglich zumindest für ein paar Stunden an einer der Strände gefahren. Leider habe ich mir dann am Freitag einen Sonnenbrand auf dem Rücken bekommen, weil ich mich geziert habe andere Leute zu fragen, mich einzucremen. Die Sonne in Australien ist super gefährlich; es waren auch mittlerweile 40°C dort. Am Donnerstag habe ich noch einen organisierten Tagesausflug in die Wüste gemacht. Dort haben wir die Pinnacles bestaunt und waren sandboarden, was super Spaß gemacht hat und der perfekte Abschluss eines abwechslungsreichen Urlaubes war.

Pinnacle Desert (Wüste)
Resumee: (West)Australien ist ein wunderschönes abwechslungsreiches Land voller freilebender Tiere und atemberaubender Natur.  Insgesamt tat es mir total gut, mal aus Indonesien raus und in einem westlichen Land zu sein: Saubere Straßen und Landschaften, wenig Leute, keine Leute, die einen ständig ansprechen, keine Indonesier, die komische und fragwürdige Sachen machen, kein stundenlanges Stehen in Warteschlangen, kein Verkehr und keine Luftfeuchtigkeit! :-) Ich konnte, zumindest teilweise, gut abschalten und bin dankbar über all das, was ich sehen und erleben durfte. Außerdem habe ich festgestellt, dass alleine reisen gar nicht schlimm ist. Dieses Land ist definitiv ein paar mehr Reisen wert.



Mehr Fotos findet ihr unter folgendem Link:
http://www.facebook.com/media/set/?set=a.10150467091114724.371851.512344723&type=1&l=6e4becfd5a

2 Kommentare:

  1. Also wegen des verbrannten Rückens muss ich echt mit dir schimpfen! Bist doch sonst nicht so zurückhaltend...! Böse!

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  2. Aber ich frage doch keine wildfremden Menschen, ob sie mir den Rück eincremen!Hatte sogar am anfang extra mein T-Shirt noch an, aber die Sonne dort ist einfach total intensiv.

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