Montag, 19. September 2011

Unser Slumgebiet


Miriam mit einigen unser Slumkinder
Zurzeit wohnt Miriam bei mir. Sie wurde hier Jakarta geboren, aber von ihrer Mutter in ein Heim gegeben und dann von deutschen Baptisten aus Hamburg adoptiert; geht aber selbst nicht in die Gemeinde. Jetzt ist sie das erste Mal in Indonesien und ist, abgesehen von Urlaub machen, ein wenig auf der Suche nach ihren Wurzeln. Sie ist seit Freitag hier in Jakarta. Ich kenne sie von Alex, der sie wiederum von einem gemeinsamen Freund aus Hamburg kennt.

die etwas "besseren" Hütten
Heute hab ich mir endlich mal wieder Zeit genommen durch „unser“ kleines Slumgebiet zu laufen und sie mitgenommen. Das war heute besonders schön, weil viele Kinder mich mit Vornamen ansprachen, aber auch viele Mütter. Die Menschen dort sind zu mir immer so herzlich. Die Kinder laufen einem hinterher, die Männer wollen fotografiert werden und die Frauen wollen mit einem reden. Heute wurden wir dann auch von einer Frau fast gedrängt, in ihr Haus zu kommen. Für die Menschen ist Gastfreundschaft sehr wichtig und es ist halt etwas besonders, eine Weiße (Bule) zu Besuch zu haben. 

Im WZ der Dame vorne rechts
So saß ich dort auf dem Sofa und bekam Wasser und sämtliche indonesische Süßigkeiten. Wir haben uns dann ein wenig unterhalten, was echt nett war. Ich war total froh zu sehen, dass mein Bahasa Indonesia Fortschritte macht. Bin immer noch unzufrieden damit, auch wenn mein Indonesisch-Lehrer Kevin immer sehr beeindruckt ist, wie viel ich kann und vor allem wie viel ich mir selbst beigebracht habe.

noch relativ sauberer


Auf den Fotos könnt ihr ein wenig die Umstände sehen, in denen unsere Kinder wohnen. Allerdings ist dies noch ein relativ „gutes“ Armenviertel. Die sanitären Verhältnisse sind wirklich katastrophal. Die Hütten haben natürlich keine sanitären Anlage, so dass es dort öffentliche Toiletten gibt. Die Hütten selbst sind sehr sauber gehalten, aber ansonsten liegt dort sehr viel Müll, der natürlich verbrannt wird. Es fließt dort ein kleiner Abwassergraben lang, der nicht nur voll mit Müll ist, sondern auch erbärmlich stinkt. 

öffentlichen sanitären Anlagen und Küche
ein paar unserer Schüler
Trotz dieser Umstände, treffe ich dort auf sehr viele freundliche und herzliche Menschen. Die Kinder lachen und scheinen fröhlich. Sie fahren dort Rad und spielen auf der Straße. Allerdings auch in den Abwässergräben. Für sie ist es auch auch was besonders, dass eine Bule da ist und erst recht ihre Lehrerin, die sich Zeit nimmt, in ihre Nachbarschaft zu kommen. Darüber freuen sie sich und lachen. Immer wieder wurde ich gefragt, ob ich nicht ein Foto von den Leuten machen könnte. Es ist erschreckend und gleichzeitig schön zu sehen mit wieviel Leichtigkeit man ein Lächeln über das Gesicht dieser Kinder zaubern kann. Es ist so schön, diese Kinderaugen leuchten zu sehen!

Duschen mal anders
Es freut mich sehr, dass ich mir mehr verständigen kann und es macht mir sehr viel Spaß mit den Leuten dort zu reden. Ich hoffe, dass meine Sprachkenntnisse schnell wachsen und ich bald besser mit ihnen kommunizieren kann. In Zukunft möchte ich mich gerne besonders um die Mütter kümmern.





Morgen fliegen Miriam und ich spontan für knapp 5 Tage nach Medan (Sumatra). Ihre leibliche Mutter ist Batak. Dies ist ein Volk, das dort in Nordsumatra lebt. Mimi möchte sehen, wo sie herkommt. Das verbinden wir mit ein wenig Sightseeing: Orang-Utans, Dschungel und Toba-See, der größte Binnensee Indonesiens (Kratersee). Es ist ein wenig Zeit, aber das wird schon werden.

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