Freitag, 25. Mai 2012

Meine Gemeinde

So langsam neigt sich mein Jahr dem Ende zu und ich muss zusehen, wenn ich meine geplanten Blogbeiträge noch schaffen will. Am 3. Juli komme ich wieder in Deutschland an. Es ist schon ein komisches Gefühl und wenn ich ganz ehrlich bin, würde ich gerne ein Jahr länger bleiben. Mir fällt es aus vielen verschiedenen Gründen sehr schwer zu gehen, aber da habe ich wohl keine Wahl.

Ein Grund, warum ich mich sehr wohl fühle ist meine Gemeinde, über die ich heute schreiben möchte. Sie nennt sich JICF (Jakarta  International Christian Fellowship) und ist wie der Name schon sagt eine englischsprachige Gemeinde.

Zum Glück hatte ich letztes Jahr eine Nachbarin, die mich mit in die Gemeinde genommen hat, denn sonst hätte ich sie nicht gefunden, da hier der Gottesdienst fast aller Kirchen in Jakarta in einem Hochhaus stattfindet und nicht so leich tzu entdecken ist, wenn man nicht weiß, wo man hin möchte. IJICF befindet sich im Finanz- und Bankgebäude "Graha Niaga", das sich im Finanzdistrikt und auf einer der Hauptverkehrsadern Jakartas befindet - der Jalan Jendral Sudirman.

Unser "Gemeindehaus"
Die Gemeinde mietet jeden Sonntag einen Saal für die zwei Gottesdienste und mehrere für die Jugendgruppe und andere zusätzliche Events, aber sie hat dauerhaft ein Büro und die Räume für die Kinderarbeit im Gebäude angemietet. So belagern wir sonntags den kompletten ersten Stock für Gottesdienst und Sonntagsschule und den kompletten 28. Stock für die Jugendgruppe und den Gottesdienst, der für die iranischen und afghanischen Flüchtlinge abgehalten wird.

Vor und nach jedem Gottesdienst werden die Stühle von den Angestellten des Gebäudes auf- und abgebaut und es gibt kostenlosen Kaffee und Tee. Jeder sollte ein Namensschild tragen, auf dem ein farbiger Punkt kennzeichnet, in welchem Teil Jakartas man lebt. Jedem Teil ist ein Koordinator zugeteilt, damit das Einleben leichter von statten geht und man Leute in seiner Wohngegend kennen lernt.
Der Gottesdienstsaal  
Es besuchen um die 700 Leute regelmäßig die beiden Gottesdienste. Dieser ist modern und einfach gestaltet. Die Gemeinde ist überkonfessionell, hat bewusst keinen Pastor angestellt und keine Gemeindemitgliedschaft. Es gibt vier Älteste, die die Gemeinde leiten und im Büro und für Kinder- und Jugendarbeit sind einige Mitarbeiter angestellt. Einige Gemeindemitglieder predigen (die meisten von ihnen übrigens hervorragend) oder es gibt einen Sprecher von außerhalb. Der Großteil der Spendengelder geht in soziale Projekte in Jakarta, aber auch indonesienweit. JabezKidz wurde z.B. auch schon öfter mit einer Finanzspritze geholfen. Ansonten untersützen wir zwei Waisenheime, wo wir aktiv mitarbeiten, aber unterstützen auch Naturkatastophen- und Entwicklungshilfeprojekte.

Die Gottesdienstbesucher bestehen zu 80% aus Indonesiern. Außerdem gibt es eine große Zahl an Amerikaner, Australiern und Neuseeländern. Es gibt einige aus anderen asiatischen Ländern, aber nur wenige aus Europa. Neben mir gibt es noch zwei weitere deutsche Frauen. Es gibt soviel ich weiß nur eine französische Familie. Ich mag diese Internationalität sehr gern.

Mein Frauenhauskreis bei Christys Abschiedslunch
Nationalitäten: Australien, Südafrika, Amerika, Korea, Nigeria, Papua-Neuguinea und Deutschland
Ich persönlich fühle mich in der JICF sehr wohl und habe dort nicht nur einige meine jetzigen Freunde kennen gelernt, sondern konnte geistlich sehr wachsen. Mitarbeiten tue ich im Begrüßungsteam und in der Jugendarbeit, was mir sehr viel Freude bereitet. Dankbar bin ich auch für meine beiden Hauskreise, die für mich zu einem wahren Segen geworden sind.
Jugendmusikteam

Sallys Freundin Anne aus China am Predigen in der Jugend

Natürlich gibt es noch einiges mehr zu erzählen, aber ich möchte euch nicht langweilen. Für interessierte gibt es da noch eine Website: http://www1.jicf.org

Fest steht auf jeden Fall, dass ich es sehr vermissen werde, dort hinzugehen. Weniger aber die viel zu stark eingestellte Klimaanlage...

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen