Freitag, 4. Mai 2012

Zwei Stunden eines Tages! Typisch Indonesien!

Seit langem planen meine Mitbewohnerin Sally und ich einen Blogbeitrag mit dem Titel "Darum fragen wir nicht mehr WARUM!" zu schreiben. Leider schreiben wir nie auf, was alles so passiert und vergessen es dann bis auf ein paar Momente wieder. Als ich ihr vorhin ein wenig erzählte, was heute allein zwischen 8 Uhr und 10 Uhr passiert sei, meinte sie, ich müsste heute unbedingt darüber in meinem Blog berichten. Diesen Bericht findet ihr nun heute hier! :-) Vieles ist SEHR typisch für Indonesien! Bedenkt: Es spiegelt nur gut zwei Stunden wieder!

8 Uhr: Ich beende meine Stille Zeit zum Buch Daniel und schmiere mir schnell eine Scheibe Toast.

8.10 Uhr: Ich lasse über die Rezeption ein Taxi rufen und laufe mit meinem Toast zu den Fahrstühlen, um in die Lobby unseres Apartmentkomplexes zu fahren.

8.20 Uhr: Mein Taxi meiner Lieblingsgesellschaft "Express" kommt. Ich erkläre dem Fahrer, dass er zum Immigrationsamt fahren soll und nenne ihm die Strasse, in der es sich befindet. Damit er gar nicht erst auf die Idee kommt, Umwege zu fahren sage ich ihm auch gleich über welche Stadtteile er fahren soll: Nämlich Blok M und Kemang.

8.45 Uhr: Wir sind ganze 900 m vorangekommen! Dank meiner Ma höre ich mein Hörbuch! :-)

9:10 Uhr: Wir sind mittlerweile im Stadtteil Kemang angekommen, wo der Taxifahrer mich fragt, wo er langfahren soll. Ich sage ihm, dass ich es nicht wüsste. Er stellt mir weiterhin Fragen zur Richtung bzw. in welche Straße er einbiegen solle. Ich wiederhole insgesamt 3 Mal, dass ich es nicht weiss und sage dann, er solle bitte jemanden fragen. Anzumerken ist noch, dass er sehr unfreundlich wurde als ich meinte, dass ich es nicht wüsste. (Normalerweise werde ich ausgelacht, wenn ich den Weg nicht kenne. Dann verweise ich immer gerne darauf, dass der Taxifahrer den Weg kennen sollte und nicht der Passagier!) Schließlich fragt er dann doch jemanden als ich ihn darum bitte.

9:15 Uhr: Ankunft im Immigrationsamt. Ich ziehe eine Nummer und gehe an den Schalter 10, der mir zugewiesen wurde. Dort schickt man mich drei Schalter weiter nach links, wo man meine Nummer raussucht, sie dann der Person am Schalter rechts daneben mitteilt. Diese Person guckt im Computer nach und schickt mich ersteinmal zur Kasse, wo ich IDR 250000 (ca. 20 Euro) zahlen muss. Mit meiner Quittung gehe ich dann zurück zu Schalter 7, wo mir die Kopie meiner Quittung gegeben wird mit der Ansage, dass ich um 15 Uhr wieder kommen soll.

9:25 Uhr Ich nehme den Bus zur Mall "Pejaten Village" (s. Blogbeitrag zu: Was machst du so in deiner Freizeit?). Dort gehe ich zunächst einmal in den Supermarkt, um mir Wasser zu kaufen. Eigentlich sind immer viele Kassen geöffnet, aber diesemal nur zwei, was fast einer Katastrophe gleicht, denn hier arbeiten die langsamsten Menschen der Welt. An der zweiten Kasse fehlt leider ein Preisschild und deshalb muss die Kassiererin weggehen während die Kassiererin an meiner Kasse erstmal herausfinden muss, was an der anderen los ist. Sie hört also auf, uns zu bedienen und beobachtet erstmal die anderen Mitarbeiter. Als an der anderen Kasse für ein paar Minuten nichts passiert, fängt meine Kassiererin LANGSAM die Lebensmittel eines Kunden über den Scanner zu ziehen während sie immer noch die andere leere Kasse im Visier hat.

9:50 Uhr: Ich laufe am geschlossenen Departmentstore "Matahari" vorbei und wundere mich, was hier für laute Musik laueft. Beim zweiten Blick sehe ich, dass alle Mitarbeiter im Geschäft verteilt stehen und tanzen! Das scheint deren tägliches Morgenritual zu sein. Coole Tradition. Ich stelle mich neben zwei andere Indonesier, die das ganze beobachten und filmen und hole auch meine Kamera raus.

9: 55 Uhr: Ich laufe an einem Schmuckstand in der Mall vorbei uns sehe eine Kette, die perfekt zu den Ohrringen passt, die Sally mir geschenkt hat. Um aber erstmal nach dem Preis zu fragen muss ich die Mitarbeiterin wecken...


(Es sieht ein wenig komisch aus, weil ich es durch das geschlossene Tor durch filme.)

9:56 Uhr: Ich gucke in ein Geschäfte für Kleidung in Uebergroessen, das der Groesse eines kleinen Kiosks entspricht. Drei Verkaeuferinnen stürzen sich auf mich...

10.00 Uhr: Ich setze mich in ein Café, um hier zu arbeiten und frage nach dem Passwort fürs W-LAN. Dieses wird mir erstmal mitgeteilt, aber erst nach meinem Hinweis, dass es keine Verbindung gibt, wird das Modem angeschaltet. Nach wenigen Minuten teile ich der Bedienung mit, dass immer noch kein W-LAN hergestellt wurde und sie gibt mir das Passwort des Nachbarrestaurants.

10.15 Uhr: Nachdem ich krankhaft nach etwas Essbaren gesucht habe, das unserem Fruehstueck am Ehesten entspricht, habe ich Sandwich mit Pommes bestellt. Die Portionsgroesse, die ihr auf dem Foto seht, ist die ganz normale für eine Hauptmahlzeit hier.

Heutiges Fruehstueck
Jetzt ist es gleich 12 Uhr und ich habe heute noch so einiges vor. Bis 15 Uhr werde ich aber jetzt erstmal an ein paar Dingen arbeiten und hoffe, dass ich meine Visumsverlaengerung bekomme, da es diesemal im Vorfeld Probleme gab. Außerdem hoffe ich, dass ich nachher wegen des Verkehrs nicht länger als 1,5 Stunden brauche (ohne Stau dauert es 20-25 min), um nach Hause zu kommen, weil ich für meinen Hauskreis heute Abend kochen  muss/möchte.

Falls doch noch was passiert typisch indonesisches passiert, werde ich diesen Beitrag natürlich ergänzen. :-)

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen