Dienstag, 9. August 2011

New week - new challenges

ohne Worte ;-)
Indonesier sind ein freundliches, aber auch ein sehr eigenwilliges  und manchmal merkwürdiges Volk; jedenfalls für eine Deutsche. Wie hat Jana doch so schön zu meinem Abschied gesagt:

"It's not right, it's not wrong, it's different!"

Nehme wir da mal meine Vermieterin, die hier jeden Tag aufkreuzt. Am Anfang 3-4x pro Tag, jetzt meistens nur noch 1-2. Was zu besprechen hat sie immer: Technik, Essen, mein Übergewicht, ihre Schwester, Miete, Essen; Mietdauer; Essen; mein Beziehungsstatus; Essen; mein Übergewicht; die Kosten für die Miete; Essen; mein Übergewicht; Technik; Essen, Deutschland; ihre Schwester, Mietdauer, Essen, mein Übergewicht und ja Essen nicht zu vergessen! Dazu muss ich zu ihrer Verteidigung aber sagen, dass Indonesier es nicht kennen allein zu sein und das ganz komisch finden. Die Frau bemitleidet mich und meint, mir Gesellschaft leisten zu muessen, was ja sehr nett ist. Heute hatte ich auch das erste Mal das Gefühl, dass wir so halbwegs einen Dialog auf indonesisch geführt haben!

So geht man hier über die Straße
Oder nehmen wir die Autohupe. Ich als Deutsche dachte ja fälschlicherweise, dass Autohupen zum Warnen da sein oder vielleicht, wenn jemand vor einem vor der Ampel träumt und man ihn darauf aufmerksam machen möchte. Oh wie falsch ich damit liege! Hupen kann man immer! Das macht Spaß und entlastet die Nerven! Hupen kann man bei Regen, aber auch bei Sonne; im Stau natürlich, wenn nichts mehr geht, weil dann sofort alle Autos zur Seite springen; bei Verkehrsunfällen, wenn die Fahrzeuge im Weg rumstehen; an roten Ampeln, an grünen übrigens auch und nicht zu vergessen, wenn Rollerfahrer vor einem sind macht es ganz besonders viel Spaß...

Dann gibt es noch den Service. An sich eine super Sache! Wirklich! Ich muss NIE an der Kasse warten; werde meistens von mehreren Leuten bedient, die einem z.B. im Handyladen kostenlos das Handy aufladen, das komplette Adressbuch kostenlos ins neue übertragen und einem dann noch trinken anbieten. Im Nagelstudio werde ich von zwei Damen gleichzeit behandelt. Ich habe noch nie in meinem
7 Angestellte hinter diesem Tresen eines Handyanbieters
ganzen Leben soviele Mitarbeiter in einem Supermarkt gesehen! Pro kleine Abteilung zwei Leute, pro Kasse zwei Leute und da sind wir dann schon beim Thema: Mhm, Jessi steht mit einem absolut mega vollem Einkaufwagen an der Kasse, weil ich ganz viel für meinen Haushalt kaufen musste, um ihn hier einzurichten. Erst werde ich persönlich zur Kasse geführt. Dann warte die Kassererin bis ich alles, was irgendwie aufs Band passt, aufgeladen haben. Dann guckt sie von mir zur Ware und von der Ware zu mir und überlegt und überlegt. Dann ruft sie irgendwas, was ich nicht verstehe durch den Supermarkt (sowas wie Real). Dann rennt sie erstmal weg. Dann kommt sie wieder und ruft nochmal. Dann kommt eine andere Verkäuferin und nun starren sie gemeinsam meine Waren an. Ich gebe ihnen erstmal meine drei Leinenbeutel und zeige ihnen, dass sie dort schonmal die ersten Sachen anpacken sollen. Die Taschen sind voll und das Fließband immer noch. Die beiden gucken sich an und beratschlagen sich. Dann rennen sie beide weg. Nach einiger Zeit kommen sie mit einem kleinen Karton wieder. Jetzt haben sie ein Problem: Die drei Leinenbeutel stehen im Einkaufswagen und egal wie sie den leeren Karton drehen und wenden und drehen und wenden: Er passt nicht mehr in den Einkaufswagen! Ich sehe ihnen an wie verzweifelt sie sind. Dann beginnen sie wieder zu rufen. Also lächle ich, versuche nicht ungeduldigt zu wirken; nehme die Taschen aus und stelle den Karton in den Wagen. Die beiden lächeln und laden die Ware ein. Ups, der Karton ist schnell voll und dann? Ihr dürft raten! Dann rufen die beiden irgendwas und rennen wieder los. Die eine kann ich gerade noch aufhalten und signalisiere ihr, dass sie Plastiktueten nehmen soll. Sie rennt weg und kommt dann schließlich mit Tueten und die andere mit einem weiteren Karton wieder. Nach einer gefühlten Ewigkeit des langsamsten Einpackens der Welt bei dem ich immer noch lächle und am liebsten ihnen alles aus der Hand reißen möchte kommt das letze Teil dran. Ich freue mich schon - zu früh. Das Preisschild vom Kochlöffel fehlt. Schon wird die dritte Verkäuferin hinzugerufen. Ich lächle und warte und versuche leichte Sätze auf indonesisch zu sagen. Die Kassiererinnen freuen sich. Und dann endlich kommt das Teil und ich darf zahlen! Denkste! Das Kartenlesegerät funktioniert nicht. Dann rennt die Kassierin mal wieder weg. Nun stehe ich da mit meiner eingeladenen Ware und warte und warte und warte und warte. Irgendwann kommt sie wieder und ich zahle nach 20min an der Kasse stehens, bar! Und dann? Als Abschiedsgruß holt die wirklich nette Verkäuferin, denn das war sie, ihre Englischkenntnisse raus und sagt: Be careful Mr.!

Ihr seht schon, ich mache hier viele Erfahrungen! Die Tage geht es weiter mit schlafenden Indonesiern, anderem Essen und Transportmitteln. Ihr dürft euch freuen!

Eure Jessi

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